Tag 401. Joggen, Wandern, Kniebeugen, Krafttraining – eine abwechslungsreiche Woche liegt hinter mir. Zu Beginn der Woche nahm mich die Sonne mit warmen Strahlen in Empfang. Die Luft kühlte den Körper. Die im Winter gewonnene Kraft trug mich durch die Landschaft. Dabei dachte ich: Das wäre die Antwort für Dr. Who, als er seine Begleiterin fragte: „Wie schafft ihr Säugetiere das nur, nicht ständig in Panik zu leben, wo doch eure Lebenszeit so schrecklich kurz ist?“ Ich würde ihm sagen: „Weil wir die erlebte Zeit immer wieder ins fast unendlich dehnen können, wenn wir lieben oder wenn wir laufen und mit der Natur oder gar dem ganzen Universum eins werden. In solchen Momenten leben wir ewig. Und das trägt uns durch unser kurzes Leben.“
Am letzten Sonntag (395) joggte ich zum Ententeich bei Nieselregen und windigen 10 °C. Es fühlte sich an wie Schweben, glücklich Sein! Eigentlich wollte ich weiter laufen, aber nach 2 km wurde es mir kalt. So lief ich nach Hause, frohgemut und erfrischt.
Am Montag (Tag 396) setzte ich eine Kniebeugen-Übungs-Serie fort. Innerhalb von sechs Wochen soll man 200 Kniebeugen schaffen. Es war mein zweiter Tag der ersten Woche. Ich hatte am Samstag den ersten Tag absolviert. Da ich mich vorsichtig in Stufe 2 eingruppiert hatte, hatte ich die Aufgabe schnell erledigt. Trotzdem fühlte ich, dass ich Muskeln betätigt hatte. Mir gefällt es!
Am Dienstag (Tag 397) ging ich auf die Wanderung zum See (20 km), damit ich nach einem ausgefallenen Termin auf andere Gedanken kam. Erst war mein innerer Monolog noch unerfreulich. Aber die Sonne, die klare Luft und der blaue Himmel ohne ein einziges Wölkchen entspannten mich und brachten mich auf andere Gedanken. An einer Lichtung saß ein Mäusebussard im Sonnenlicht auf einem Baum und putzte sich seinen weiß glänzenden Bauch ausführlich. Ich fühlte mich wohl und willkommen. Im See in Ufernähe lagen dicke gallertartige Schnüre mit schwarzen Punkten. Aha, die Kröten hatten ein Liebesfest und das war das Ergebnis. Die Atmung machte mir überhaupt keine Probleme. Die Wadenmuskeln brannten allerdings auf den letzten 5 Kilometern.
Am Mittwoch (Tag 398) setzte ich die Kniebeugen-Serie fort. Am dritten Tag der ersten Woche brannten mir nach der Wanderung vom Vortag meine Oberschenkel-Muskeln am Ende eines Satzes merklich. Während meines winterlichen Krafttrainings hatte ich gelernt: „Wenn der Muskel brennt, wächst er.“ Ich hätte also zufrieden sein können. Aber von diesen Sprüchen, die Schmerz, Müdigkeit und … als positiv behaupten, halte ich gar nichts. Für mich steht die Freude an der Bewegung im Vordergrund. Ich glaube nicht daran, dass der Körper überanstrengt werden sollte. Alles in Maßen! Immer schön die goldene Mitte finden! Nur nicht übertreiben!
Am Donnerstag (Tag 399) widmete ich mich dem Oster-Vorbereitungs-Stress.
Am Freitag (Tag 400) war mal wieder Schultern und Brust dran. Es tat gut. Später klingelte meine Nachbarin. Im Gespräch erwähnte ich das Krafttraining mit Hanteln. Sie schaute mich an, als hätte ich eine Krankheit und wies so etwas weit von sich. Gut das ich gerade eine finnische Krimiserie lese, in der die Heldin auch Krafttraining macht. Da fühle ich mich wenigsten nicht ganz allein auf dieser Erde.
Heute, Samstag (Tag 401) war das Osterfest dran. Die Kniebeugen-Serie ist morgen wieder dran!