Zwei Wochen lang sind meine Schwester und ich im Berliner Raum gewandert. Nachts haben wir im Freien geschlafen.
Es war höllisch anstrengend. Wir wollten aber unbedingt wieder raus. Die Pandemie wollten wir zurücklassen. Das Leben wollten wir genießen.
Wir waren beide völlig untrainiert und so kamen wir mit den ca. 12 kg schweren Rucksäcken nicht weit. Die erste Nacht haben wir 400 Meter vom Sprengplatz entfernt übernachtet, weil wir es nicht bis zur Havel geschafft haben. (Ja, dem Sprengplatz, der 14 Tage später explodiert ist!) ,
Wir konnten maximal 4-6 km am Tag gehen, da die Gegend unerwartet „bergig“ ist. Einmal mussten wir das Lager wechseln, weil ein junger Fuchs unser Abendessen haben wollte. Der ließ sich nicht vertreiben! Also haben wir den Platz geräumt und uns einen anderen Platz gesucht.
Ein weiteres Mal wanderte eine Wildschweinrotte beim Frühstück in der Frühe etwa 50 Meter von unserem Lager entfernt vorbei. Sie liefen zügig hintereinander her. Die mutigsten wagten einen kurzen, neugierigen Blick zu uns herüber. Wir starrten glücklich zu ihnen hinüber und konnten uns kaum satt sehen.
Am letzten Tag brachte meine Schwester sogar noch die Kraft auf, im See zu schwimmen. Ich war zu müde! Mein Hals brannte, und sah innen seltsam aus. Zu Hause ging ich auf Geheiß meines Mannes und meiner Schwester zur Hausärztin. Sie stellte fest, dass sie so einen Hals auch noch nicht gesehen hatte. Es sehe ja aus, als hätte ich mich schrecklich verbrannt. Wir kamen überein zu warten. Und siehe da, heute Morgen ging es mir schon wieder gut.