Hilfsbereitschaft

Seit letzter Woche probiere ich mit den Medikamenten herum. Jetzt, da ich nicht nur Krafttraining in wohltemperiertem Raum mache und mich ausdauernder belaste, benötige ich eine etwas andere Medikation. Hätte ich eigentlich so krass nicht gedacht.

Am letzten Sonntag (Tag 198) bin ich 4 km mit dem 10 kg schweren Rucksack gewandert.

Am Mittwoch (Tag 201) radelte ich 10 km auf Stufe 3 mit dem Zimmerfahrrad.

Am Donnerstag (Tag 202) wanderte ich 8 km auf der Parkseerunde mit dem 10 kg schweren Rucksack. Die Sonne schien. Die 8°C Lufttemperatur fühlten sich fast warm an. Das erste mal hatte ich streckenweise das Gefühl, der Rucksack sei gar nicht so schwer. Allerdings musste ich an Steigungen immer wieder pausieren um zu schnaufen. Diesmal wurde ich nur von zwei Passanten angesprochen, ob ich Hilfe brauche. Die geringer werdende Anzahl der Hilfsangebote durch Passanten ist ein gutes Maß für meine steigende Fitness. Und ich bin nicht sauer, dass wildfremde Leute mich fragen, ob sie helfen können, obwohl ich doch eigentlich mitten im „Training“ bin und da schnauft man halt oder etwa nicht? Ich denke dann immer daran, dass ich mal eine ältere Frau, die am Wegesrand ziemlich seltsam kauerte, fragte, ob sie Hilfe brauche. Sie guckte mich verzweifelt und auch ein bisschen frech an und lehnte mein Hilfsangebot mit den Worten ab: „Nee, ick pullere!“. Das klang Berlinisch. Aber so genau wollte ich es eigentlich nicht wissen. Aus etwas seitlich versetzter Perspektive konnte ich es dann auch sehen. Na ja, lieber einmal zu oft gefragt als einmal zu wenig.

Heute, am Samstag (Tag 203) bin ich ungefragt 8 km mit dem 10 kg-Rucksack gewandert. Die Sonne schien. Es war richtig kalt. Die letzten zwei Kilometer waren hart. Aber die Atmung ging erstaunlich gut. Mein Optimismuspegel steigt!

Ein 10 kg Rucksack ist unglaublich schwer!

Am letzten Sonntag (Tag 191) wanderte ich 4 km mit dem 10 kg schweren Rucksack. Es nieselte, ja kurz regnete es sogar. So konnte ich meinen Regenponcho ausprobieren. Der Regen perlte außen ab. Da der Rucksack auch unter den Poncho kommt, blieb auch der Rucksack trocken. Nachmittags überkam mich dann der Bewegungsdrang und ich radelte noch 10 km auf meinem Zimmerfahrrad (Stufe 3).

Am Dienstag (Tag 193) wanderte ich wieder 4 km mit dem kg schweren Rucksack. Danach radelte ich 10 km mit dem Zimmerfahrrad auf Stufe 3.

Am Freitag (Tag 196) und heute, am Samstag (Tag 197) wanderte ich jeweils 4 km mit dem 10 kg schweren Rucksack. Ich fand, der Rucksack ist unglaublich schwer.

Immerhin waren das diese Woche sechs Sporteinheiten. So richtig bin ich allerdings noch nicht im Sportmodus. Aber es wird.

Leuchtender Herbst

Letzten Sonntag (Tag 184) wanderte ich mit 10 kg schwerem Rucksack 7 km. Es war kalt, aber die Sonne brachte das bunte Herbstlaub zum leuchten. Die Wanderung war schwer, aber ich werde mich an das Wandern mit schwerem Rucksack gewöhnen können. Sobald sich der Körper angepasst hat, wird es leichter werden. Die Erfahrung habe ich ja schon früher beim Laufen gemacht.

Am Montag (Tag 185) erwachte ich ohne Muskelkater und ich fühlte keine Schwäche von den beide Tagen zuvor, an denen ich mit dem Rucksack gewandert war.

Am Dienstag (Tag 186) und am Mittwoch (Tag 187) hatte ich, wie auch am Montag keine Nerven für das Wandern.

Am Donnerstag (Tag 188) fuhr ich mit dem Auto zur Waldklause. Von dort wanderte ich zu meinem Badesee und zurück. Das waren leicht hügelige 7 km durch den Wald mit dem 10 kg schweren Rucksack. Die Sonne schien und ich war frohgemut. Die Atempumpe findet das alles noch ziemlich anstrengend. Aber das Gemüt genoss die kleine Wanderung durch das leuchtende Herbstlaub.

Am Freitag (Tag 189) und heute, am Samstag (Tag 190) verschlief ich den ganzen Tag. Ich wanderte also nur zwei mal in dieser Woche. Das muss mehr werden und es wird auch mehr.

Es wird gewandert

Letzten Sonntag (Tag 177) radelte ich 10 km auf dem Zimmerfahrrad (Stufe 3).

Die Woche über blieb keine Kraft für den Sport. Ich spazierte hin un wieder ein paar Minuten mit meinem 10 kg schweren Rucksack durch die Wohnung. Und ich bekam eine aufblasbare Isomatte geschickt. Darauf liegt es sich wie im eigenen Bett. Das Ding ist leicht und sogar ich konnte sie aufblasen. Am liebsten würde ich schon morgen auf unsere Wanderung gehen.

Heute, am Samstag (Tag 183) wanderte ich 6 km mit dem 10 kg schweren Rucksack. Es war kühl draußen. Es nieselte die ganze Zeit. Ein Eichhörnchen beobachtete mich, wie ich meine Fake-Vorräte (Wasserflaschen) durch den Park trug. Sicher war es neidisch, daß ich mit einem Weg einen so großen Wintervorrat heranschleppen kann.

Für die Nerven war die kleine Wanderung herrlich. Die Lunge hat sich auch nicht beschwert. Na also! Das Leben geht weiter.

Zärtliche Stärke

Die letzte Woche befasste ich mich sportlich weitgehend nur mit den Wegen zum Krankenhaus und nach Hause. Zum Sport im eigentlichen Sinne hatte ich keine Nerven. Allerdings entdeckte ich in mir einen „Fürsorgetrieb“. Egal, wie schwierig, unangenehm oder sonstwie unvorstellbar sich die Situation darstellte, ich fühlte in mir eine warme, zärtliche Stärke und Fürsorglichkeit, die ich selbst nicht für möglich gehalten hätte.

Wir haben jetzt eine schwere Zeit vor uns, aber wir werden sie gemeinsam durchstehen. Sicherlich werden wir Fehler machen, aber wir haben uns geschworen, wir werden sie uns nicht gegenseitig vorwerfen. Wir wissen, dass jeder von uns sein Bestes gibt. Wir leben seit 40 Jahren zusammen und vertrauen einander.

Gestern, am Freitag (Tag 175) hat sich die Situation etwas stabilisiert, so dass ich das erste Mal die Nerven hatte, 5 km (Stufe 3) auf dem Zimmerfahrrad zu radeln. Dieses Zeichen der Normalität hat uns beiden gut getan.

Heute, am Samstag (Tag 176) radelte ich 10 km auf Stufe 3. Die Lunge freute sich.